Max Winter
Max Winter
Philosoph und Geschichtstheoretiker
Max Winter, geboren 1980, ging in Bielefeld und in Duino/Italien zur Schule. Er studierte Philosophie und Geschichtswissenschaften in Freiburg und Rom, gefördert durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2012 wurde er mit einer Arbeit zu Hegels Geschichtsphilosophie an der Universität Basel promoviert. Er lebt in Berlin, ist Gründungsmitglied und Vorsitzender der Freigeist-Akademie, unterrichtet Philosophie und Geschichte an der Neuen Schule Wolfsburg und ist zugleich als Dozent für Wirtschaftsethik in einem Studiengang der Universität Freiburg tätig.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Philosophie des Deutschen Idealismus, die Geschichtsphilosophie, die Wirtschaftsethik sowie die philosophischen Grundlagen des Datenschutzes.
Neben der Philosophie begeistert er sich für die Suche nach neuen Perspektiven klassischer Bildung und die Kultur und Geschichte Italiens.
Ausgewählte Publikationen:
- Hegels formale Geschichtsphilosophie (Monografie)
- Demokratietheoretische Implikationen des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung (Aufsatz)
Position: Gründungsmitglied | Vorstand | Dozent
Seminare
»Man kann sich nur in Rom auf Rom vorbereiten.«
Johann Wolfgang von Goethe
Rom ist Ort und Idee zugleich. Als Ort ist Rom die Stadt der sieben Hügel, gelegen am Tiber, Zentrum des antiken Weltreichs, Sitz der Päpste, heute Hauptstadt Italiens; als Idee hat Rom seit der Antike das politische, religiöse und künstlerische Denken fasziniert und prägt bis in die Gegenwart die Vorstellungen davon, was Herrschaft ist und wie sie sich zu präsentieren hat: Kaum ein Staat der Neuzeit kommt ohne symbolische Bezüge zu Rom aus, seien sie abgrenzend oder positiv. Jahrhunderte nach dem epischen Niedergang des römischen Reichs in der Spätantike und der Spaltung des Christentums in der Folge der Reformation übt Rom weiterhin Macht auf das Denken des menschlich Machbaren aus und bietet eventuell sogar einen Schlüssel zum Verständnis der Spätmoderne.
Unser Seminar widmet sich den unterschiedlichen Versuchen, die Stadt Rom neu zu strukturieren und neu zu sehen, und berührt dabei städtebauliche, literarische, kunstgeschichtliche, historische, politische und philosophische Themen. Eine besondere Stellung werden der Übergang von der heidnischen Antike zum Christentum unter Kaiser Konstantin und dessen Spuren in der heute noch sichtbaren Architektur – an erster Stelle die großen Kirchenbasiliken – einnehmen. Doch auch andere Transformationen, nicht zuletzt die des Faschismus unter Mussolini, werden zur Sprache kommen. Anhand ausgewählter Texte, Karten und Kunstwerke aus verschiedenen Epochen möchten wir die Struktur und Bedeutung Roms diskutieren und in Form einer kurzen Exkursion oder am gemeinsamen Romwochenende erkunden.
Das Seminar richtet sich ausdrücklich an alle Interessierten und setzt keine speziellen Vorkenntnisse voraus. Es wird geleitet vom Kunsthistoriker und Philosophen Johannes Vincent Knecht sowie vom Philosophen und Historiker Max Winter. Beide haben sich in ihrer Forschungstätigkeit mit den Themen des Seminars befasst und sind dank vieler Romaufenthalte mit der Stadt vertraut.
»Natur« gehört zu den schillerndsten und vieldeutigsten Begriffen. Wir sehnen uns nach ihr und fürchten uns vor ihr, wir möchten sie bewahren und überwinden, sie ist Raum für unsere Erholung und Untersuchungsobjekt unserer Wissenschaften. In all diesen Verwendungen wird meist implizit vorausgesetzt, wir hätten schon verstanden, was »Natur« eigentlich bedeutet. Aber was erlaubt es uns, beim Anblick einer weiten Hügellandschaft, bei der Analyse menschlicher Neurotransmitter oder der Annahme von Higgs-Teilchen zu meinen, wir hätten es jeweils mit Natur zu tun? Und welche Forderungen lassen sich aus diesen Naturbegriffen eventuell für das menschliche Handeln ableiten?
Das Seminar möchte diese Fragen aus der Perspektive der Philosophie und Wissenschaftstheorie diskutieren. Dazu sollen in einem ersten Schritt die begrifflichen Grundlagen geklärt werden, um nach Möglichkeit die verschiedenen Verwendungsweisen des Konzepts voneinander abgrenzen zu können. In einem zweiten Schritt soll es dann darum gehen, mögliche ethische Implikationen unseres Naturverständnisses herauszuarbeiten. Dabei soll der Aufgabe der Naturwissenschaften in unserer Gesellschaft besondere Aufmerksamkeit zuteil werden: Sind sie neutrales Organ der Beobachtung – oder nützliches Werkzeug zur Beherrschung der Natur? Um dies zu diskutieren, werden Positionen bekannter Vertreter der Naturwissenschaften selbst befragt und mit alternativen (ästhetischen, künsterischen und ethischen) Herangehensweisen an Natur verglichen.
Das Seminar wird vom Philosophen und Historiker Max Winter in Zusammenarbeit mit dem Geographen Florian Ludwig geleitet.
»Natur« gehört zu den schillerndsten und vieldeutigsten Begriffen. Wir sehnen uns nach ihr und fürchten uns vor ihr, wir möchten sie bewahren und überwinden, sie ist Raum für unsere Erholung und Untersuchungsobjekt unserer Wissenschaften. In all diesen Verwendungen wird meist implizit vorausgesetzt, wir hätten schon verstanden, was »Natur« eigentlich bedeutet. Aber was erlaubt es uns, beim Anblick einer weiten Hügellandschaft, bei der Analyse menschlicher Neurotransmitter oder der Annahme von Higgs-Teilchen zu meinen, wir hätten es jeweils mit Natur zu tun? Und welche Forderungen lassen sich aus diesen Naturbegriffen eventuell für das menschliche Handeln ableiten?
Das Seminar möchte diese Fragen aus der Perspektive der Philosophie und Wissenschaftstheorie diskutieren. Dazu sollen in einem ersten Schritt die begrifflichen Grundlagen geklärt werden, um nach Möglichkeit die verschiedenen Verwendungsweisen des Konzepts voneinander abgrenzen zu können. In einem zweiten Schritt soll es dann darum gehen, mögliche ethische Implikationen unseres Naturverständnisses herauszuarbeiten. Dabei soll der Aufgabe der Naturwissenschaften in unserer Gesellschaft besondere Aufmerksamkeit zuteil werden: Sind sie neutrales Organ der Beobachtung – oder nützliches Werkzeug zur Beherrschung der Natur? Um dies zu diskutieren, werden Positionen bekannter Vertreter der Naturwissenschaften selbst befragt und mit alternativen (ästhetischen, künsterischen und ethischen) Herangehensweisen an Natur verglichen.
Das Seminar wird vom Philosophen und Historiker Max Winter in Zusammenarbeit mit dem Geographen Florian Ludwig geleitet.
Das Problem der gerechten Verteilung von Gütern innerhalb einer Gemeinschaft ist vermutlich so alt wie menschliche Sozialität überhaupt. Auch wenn die jeweiligen Kriterien für eine gerechte Verteilung sehr unterschiedlich ausfallen, hat die Frage nach Gerechtigkeit bis in die heutige Zeit nichts an ihrer Aktualität verloren, sondern hat durch die globale Finanzkrise sogar neue Dringlichkeit gewonnen. Da in der modernen Marktwirtschaft primär der Markt die Verteilung von Gütern regelt, stellt sich die Frage, ob er dies gut, d.h. effizient, oder sogar gerecht tut.
Wird sie bejaht, so ist zu klären, welche Mechanismen dazu führen, dass scheinbar zufällig wünschbare Ergebnisse erzielt werden. Falls nicht, drängt sich das Problem einer Alternative zur Effizienz als dem Verteilungskriterium des freien Marktes auf. Gleichheit, Leistung und Bedarf sind dabei nur drei der am häufigsten genannten Maßstäbe.
Das Seminar wird versuchen, mögliche Strategien zur Beantwortung dieser Grundsatzfrage aufzuzeigen, indem in die Arbeits- und Denkweise einerseits der politischen Philosophie, andererseits der modernen Volkswirtschaftslehre eingeführt wird. So diskutieren wir einerseits die klassischen wie gegenwärtigen Konzepte der philosophischen Gerechtigkeitstheorie, andererseits die theoretischen Grundlagen der Allokation innerhalb der Ökonomie.
Ziel des Seminars ist es, durch die gemeinsame Diskussion dieser Fragen einen Einblick in die verschiedenen Herangehensweisen der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie zu vermitteln. Es richtet sich aber nicht nur an Teilnehmer mit ausgeprägtem Interesse an beiden Fächern, sondern ebenso an solche, die sich für die gesellschaftliche Relevanz der Frage begeistern können. Wir möchten dabei nicht so sehr die Vermittlung eines fertigen Stoffes, sondern die gezielte Diskussion anhand zentraler Texte, Argumente und Experimente in den Mittelpunkt stellen.
Das Seminar wurde vom Philosophen Max Winter und dem Unternehmer Frank Steffen geleitet. Das Seminar eignetete sich besonders für Interessenten der Philosophie, der Wirtschaftswissenschaften und der Politikwissenschaft.
Die Idee der Freiheit ist die Grundlage unserer Gesellschaftsordnung und prägt die Moderne wie kein anderer philosophischer Begriff. Trotzdem ist bei näherem Hinsehen alles andere als eindeutig, was es eigentlich heißt, frei zu sein. Dabei haben die Antworten auf diese Frage weitreichende Konsequenzen für das Verständnis unserer persönlichen Lebensentwürfe, unseres politischen und wirtschaftlichen Zusammenlebens, unserer Rechtsordnung und unseres Verhältnisses zu anderen Lebewesen.
Das Seminar widmet sich diesem Themenkomplex aus philosophischer und aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. Es wird einerseits darum gehen, die theoretischen Grundlagen unseres Freiheitsverständnisses offenzulegen, indem die klassischen Definitionen gemeinsam analysiert und diskutiert werden. Dabei wird sich herausstellen, dass Freiheit ganz unterschiedlich aufgefasst wird, je nachdem, ob sie primär als negative verstanden wird, die uns vor unzulässigen Eingriffen etwa in unsere Privatsphäre schützt, oder als positive, die uns bestimmte Ansprüche beispielsweise auf staatliche Leistungen sichert. In einem zweiten Schritt dann sollen die spezifisch juristischen Konsequenzen unterschiedlicher Freiheitskonzeptionen anhand konkreter Fälle aus der Rechtsprechung aufgezeigt und gemeinsam besprochen werden. Lassen sich aus den unterschiedlichen Bestimmungen von Freiheit präzise Vorgaben für ein Recht auf Eigentum, ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung oder auf demokratische Partizipation ableiten? Und inwiefern spielen solche Zusammenhänge in der gegenwärtigen Rechtspraxis eine Rolle? Und welche kritische Funktion hat kann der Rückgriff auf den Freiheitsbegriff in der politischen Praxis gegebenenfalls haben? Diese und weitere Fragen sollen in einer produktiven und offenen Atmosphäre diskutiert werden.
Das Seminar wurde vom Philosophen Max Winter gemeinsam mit Christoph Bräunig als Rechtswissenschaftler geleitet.
Das Problem der gerechten Verteilung von Gütern und Pflichten innerhalb einer Gemeinschaft ist zumindest so alt wie die abendländische Philosophie, vermutlich aber so alt wie menschliche Sozialität überhaupt. Auch wenn die jeweiligen Kriterien für eine gerechte Verteilung sehr unterschiedlich ausfallen, hat die Frage nach Gerechtigkeit bis in die heutige Zeit nichts an ihrer Aktualität verloren, sondern gewinnt in Zeiten der globalen Finanzkrise eine neue Dringlichkeit. In wesentlichen Bereichen unserer heutigen Wirtschaftsordnung wird die Allokation von Gütern "durch den Markt geregelt". Hierbei wird die Frage aufgeworfen, wie diese Allokation aus ökonomischer und philosophischer Perspektive zu bewerten ist. Ist sie effizient? Maximiert sie die ökonomische Wohlfahrt? Und vor allem: Ist sie gerecht?
Falls wir die Marktallokation als gerecht ansehen, so ist zu klären, welche Mechanismen dazu führen, dass scheinbar zufällig wünschbare Ergebnisse erzielt werden. Falls nicht, drängt sich die Frage auf, welche Verteilungskriterien wir den Maßstäben der klassischen Ökonomie vorziehen. Gleichheit, Leistung und Bedarf sind dabei nur drei der am häufigsten genannten Alternativen.
Das Seminar wird versuchen, mögliche Strategien zur Beantwortung dieser Grundsatzfrage aufzuzeigen, indem in die Arbeits- und Denkweise einerseits der politischen Philosophie, andererseits der modernen Volkswirtschaftslehre eingeführt wird. So diskutieren wir einerseits die klassischen wie gegenwärtigen Konzepte der philosophischen Gerechtigkeitstheorie, andererseits die theoretischen Grundlagen der Allokation innerhalb der Ökonomie.
Ziel des Seminars ist es, durch die gemeinsame Diskussion dieser Fragen einen Einblick in die verschiedenen Herangehensweisen der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie zu vermitteln. Es wird geleitet von Paul Schempp als philosophisch interessiertem Ökonom und Max Winter als Philosoph, richtet sich aber nicht nur an Teilnehmer mit ausgeprägtem Interesse an beiden Fächern, sondern ebenso an solche, die sich für die gesellschaftliche Relevanz der Frage begeistern können. Wir möchten dabei nicht so sehr die Vermittlung eines fertigen Stoffes, sondern die gezielte Diskussion anhand zentraler Texte, Argumente und Experimente in den Mittelpunkt stellen.
Der homo oeconomicus polarisiert. Er ist ein Reizbegriff, der gerne in politischen Talk-Shows, in der Presse und in Alltagsdiskussionen verwendet und instrumentalisiert wird. Das mit ihm verbundene Profitstreben wird verantwortlich gemacht für die Schattenseiten der Globalisierung und die negativen Auswüchse des Finanzsystems. Warum also gründet sich die Ökonomie als Wissenschaft auf dieses Menschenbild, um mit ihm Entscheidungen zu modellieren, wie wir sie täglich fällen, wenn wir einkaufen, unsere Zeit organisieren oder wählen gehen?
Um das Spannungsverhältnis zwischen Alltagsurteil und wissenschaftlicher Methode zu verstehen, wollen wir das Konzept des homo oeconomicus gezielt hinterfragen. Dazu werden wir uns auf der einen Seite ein vertieftes Verständnis der Relevanz dieses Konzeptes innerhalb der Wirtschaftswissenschaft erarbeiten. Sie versteht unter dem homo oeconomicus einen rationalen Agenten, der strikt nach seinem Eigeninteresse handelt, wobei seine Handlungen sich nicht logisch widersprechen. Doch wie nützlich ist diese „strategisch simplifizierte“ Vorstellung eines rationalen Entscheiders tatsächlich, um ökonomisches Verhalten zu erklären oder gar vorauszusagen? Um diese Frage zu beantworten, werden wir uns sowohl mit klassischen theoretischen Weiterentwicklungen (etwa der Umgang des rationalen Entscheiders mit Unsicherheit) beschäftigen, als auch empirisch beobachtbare Verhaltensweisen (z.B. altruistische Handlungen) diskutieren, die mit dem Instrumentarium des rationalen Entscheidens nicht erklärbar sind. Hierbei werden wir uns mit den zentralen Aussagen der noch jungen Verhaltensökonomie beschäftigen, die von begrenzt rationalen Akteuren ausgeht (bounded rationality).
Auf der anderen Seite sollen die philosophischen Implikationen des homo oeconomicus untersucht werden, indem zunächst der Frage nachgegangen wird, was für eine Rationalität mit dem ökonomischen Gedanken der Nutzenmaximierung eigentlich gemeint ist. Dafür werden wir die Ursprünge dieses Menschenbildes bei Autoren wie Adam Smith und John Stuart Mill nachvollziehen, um es dann anhand exemplarischer Texte von Max Weber bis hin zu John Rawls mit anderen Rationalitätskonzepten zu vergleichen. Anschließend gilt es zu hinterfragen, was es genauer bedeutet, sich für etwas zu entscheiden. Dies soll durch Texte von Aristoteles bis hin zu solchen moderner Autoren der Handlungs- und Spieltheorie konkretisiert werden, um von dort diskutieren zu können, ob der homo oeconomicus tatsächlich nur ein Analysewerkzeug darstellt, oder doch normative Implikationen enthält.
Ziel des Seminars wawr es, durch die gemeinsame Diskussion dieser Fragen einen Einblick in die verschiedenen Herangehensweisen der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie zu vermitteln. Es wurde geleitet von Sören Radde als philosophisch interessiertem Ökonom und Max Winter als Philosoph, richtete sich aber nicht nur an Teilnehmer mit ausgeprägtem Interesse an beiden Fächern oder der politischen Theorie, sondern ebenso an alle, die sich für die gesellschaftliche Relevanz der Frage begeistern können. Wir möchten dabei nicht so sehr die Vermittlung eines fertigen Stoffes, sondern die gezielte Diskussion anhand zentraler Texte, Argumente und Experimente in den Mittelpunkt stellen.