Rom – Idee einer Stadt
Das Seminar »Rom – Idee einer Stadt« fand im Jahr 2022 statt. Unser aktuelles Angebot finden Sie unter dem Menüpunkt »Programm«.
Rom – Idee einer Stadt
Seminar zur Philosophie, Kunstgeschichte und Geschichte
»Man kann sich nur in Rom auf Rom vorbereiten.«
Johann Wolfgang von Goethe
Rom ist Ort und Idee zugleich. Als Ort ist Rom die Stadt der sieben Hügel, gelegen am Tiber, Zentrum des antiken Weltreichs, Sitz der Päpste, heute Hauptstadt Italiens; als Idee hat Rom seit der Antike das politische, religiöse und künstlerische Denken fasziniert und prägt bis in die Gegenwart die Vorstellungen davon, was Herrschaft ist und wie sie sich zu präsentieren hat: Kaum ein Staat der Neuzeit kommt ohne symbolische Bezüge zu Rom aus, seien sie abgrenzend oder positiv. Jahrhunderte nach dem epischen Niedergang des römischen Reichs in der Spätantike und der Spaltung des Christentums in der Folge der Reformation übt Rom weiterhin Macht auf das Denken des menschlich Machbaren aus und bietet eventuell sogar einen Schlüssel zum Verständnis der Spätmoderne.
Unser Seminar widmet sich den unterschiedlichen Versuchen, die Stadt Rom neu zu strukturieren und neu zu sehen, und berührt dabei städtebauliche, literarische, kunstgeschichtliche, historische, politische und philosophische Themen. Eine besondere Stellung werden der Übergang von der heidnischen Antike zum Christentum unter Kaiser Konstantin und dessen Spuren in der heute noch sichtbaren Architektur – an erster Stelle die großen Kirchenbasiliken – einnehmen. Doch auch andere Transformationen, nicht zuletzt die des Faschismus unter Mussolini, werden zur Sprache kommen. Anhand ausgewählter Texte, Karten und Kunstwerke aus verschiedenen Epochen möchten wir die Struktur und Bedeutung Roms diskutieren und in Form einer kurzen Exkursion oder am gemeinsamen Romwochenende erkunden.
Das Seminar richtet sich ausdrücklich an alle Interessierten und setzt keine speziellen Vorkenntnisse voraus. Es wird geleitet vom Kunsthistoriker und Philosophen Johannes Vincent Knecht sowie vom Philosophen und Historiker Max Winter. Beide haben sich in ihrer Forschungstätigkeit mit den Themen des Seminars befasst und sind dank vieler Romaufenthalte mit der Stadt vertraut.